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all eins e.V. gibt nicht auf: Mitglieder wollen weiter ins Paul-Zobel-Stadion umziehen
Der all eins e.V. kämpft weiter für den Umzug des Jugend-, Sport- und Kulturprojekts Mellowpark ins Paul-Zobel-Stadion An der Wuhlheide. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13. September votierten die Mitglieder einstimmig mit einer Enthaltung dafür, für diese Ausweichlösung zu kämpfen. Die Kompromissvorschläge des Bezirks oder gar Aufgeben lehnten alle Anwesenden jeweils einstimmig ab. Die Grundstücke am S-Bahnhof Wuhlheide und an der Wilhelminenhofstraße seien aus verschiedenen Gründen nicht geeignet, das generationsübergreifende Projekt erfolgreich fortzusetzen.
Mit dieser deutlichen Entscheidung haben die Mitglieder des all eins e.V. den Vorstand in seinem Handeln bestärkt. In den letzten Wochen waren Gerüchte gestreut worden, die Vereinsführung, insbesondere Projektleiter Jens Werner, handele ohne Rückendeckung des Vereins. "Diese Entscheidung ist ein deutliches Signal an die Politik", sagt Jens Werner. "Der Verein lässt sich nicht spalten. Wir werden gemeinsam dafür kämpfen, dass der Mellowpark auch nach der Kündigung unseres Grundstücks zum Jahresende weiter existiert", so Werner weiter.
Anlass der Mitgliederversammlung war der plötzlich bekannt gewordene Verkauf des Ausweichgrundstückes für den Mellowpark. Anfang September hat der Liegenschaftsfond Berlin mit einem Investor einen Kaufvertrag für das 66.000 Quadratmeter große Areal geschlossen. Die Gesellschaft des Landes Berlin war im Jahr 2005 vom Bezirk Treptow-Köpenick mit der Vermarktung des attraktiven Wassergrundstücks an der Spree beauftragt worden. Inzwischen hat der Investor die erste Rate dafür überwiesen.
Der jetzige Verkauf des Grundstücks durch den Liegenschaftsfond torpediert eine Entscheidung der Bezirksverordneten. Sie hatten auf ihrer Sitzung am 26. Juni 2008 beschlossen, dem all eins e.V. das Grundstück Paul-Zobel-Stadion anzubieten. Dafür wollten die Bezirksvertreter, allen voran Bürgermeisterin Gabriele Schöttler (SPD), die Verkaufsverhandlungen des Liegenschaftsfonds stoppen. Doch die Senatsfinanzverwaltung lehnt das ab. Die Gespräche mit dem Investor seien soweit fortgeschritten, dass ein Rückzieher nicht ohne großen Schaden für Berlin möglich wäre, so eine Sprecherin.
Der Verein all eins sieht trotzdem noch Möglichkeiten, auf das favorisierte Gelände um das Paul-Zobel-Stadion umzuziehen, denn der Liegenschaftsfond hat mit dem Verkauf einer parlamentarischen Entscheidung vorgegriffen. Dieses Grundstück ist bislang als Sportfläche deklariert. Damit Investoren es als Wohnungsbaufläche nutzen können, muss der Sportausschuss des Abgeordnetenhauses diese Fläche zunächst entwidmen. Diese Entscheidung steht noch aus. "Wir hoffen, dass der Sportausschuss das Gelände als Sportfläche erhält", so Werner, "dann muss das Land Berlin den Verkauf rückgängig machen".
Um dem politischen Streit zwischen Bezirk und Senat nicht tatenlos zuzusehen, hat der Verein den Petitionsausschuss des Landes Berlin um Hilfe gebeten. Zudem, so Geschäftsführer Jens Werner, suche man weiterhin eigenständig nach möglichen Ausweichgrundstücken für den Fall, dass der Verkauf des Paul-Zobel-Stadions nicht mehr zu verhindern sei. "Wir werden dem Bezirk nicht den Gefallen tun, dass er es sich so einfach machen kann, uns als Blockierer und Nein-Sager abzustempeln", sagt Jens Werner. "Wir werden alles dafür tun, um mit dem Mellowpark auch in Zukunft erfolgreich zu arbeiten."
Text von Alexander Eschment, Quelle:www.mellowpark.de
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