1998 wurde dem all eins e.V. das ehemalige Gebäude der Kabelwerk-Poliklinik in der Friedrichshagener Straße als Ersatz für den geschlossenen Jugendclub ALL im Allendeviertel als "Übergangslösung" übertragen. Der Standort entwickelte sich jedoch zur endgültigen Heimat des Jugendzentrums.
Die kreative Idee, das angrenzende Industriebrachland zu einem Sport- und Erholungspark auszubauen, überzeugte den Berliner Senat. Die Projektgruppe des all eins e.V. gewann 1999 und 2000 den Senatswettbewerb "Jugend entwickelt das neue Berlin."

Modell vom Mellowpark bei der Senatsausschreibung 1999
Im Jahr 2001 erhielten der all eins e.V. und das dazugehörige Jugendzentrum ALL nach zähen Verhandlungen mit der TLG und dem Bezirk das cirka 1 ha große Industriebrachland für eine symbolische Miete von 1000 DM von der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) zur unbefristeten Zwischennutzung. Die vertraglich festgesetzte Kündigungsfrist beträgt sechs Monate.

Brachliegendes KWK-Gelände (1999)
Im Laufe von nur sieben Jahren entwickelte sich das von Köpenicker Jugendlichen geplante und aufgebaute Projekt durch anhaltendes Engagement und grenzenlose Kreativität zu Europas größtem Jugend-, Sport- und Freizeitpark.

Deutsche BMX-Meisterschaft (2003)
Heute ist der Mellowpark Anlaufstelle für mehr als 20.000 Jugendliche und Familien jährlich, Sammelpunkt für jugendliche Subkultur und Traumwerkstatt für kreative Energien und zahlreichen Firmenausgründungen.

Der neue Kinderspielplatz (2007)
Der Bezirk und das Jugendamt unterstützen das Jugendzentrum und den Betreiber, all eins e.V. mit 75.000 Euro im Jahr. Aus diesem Beitrag, der für die Jugendarbeit verwendet wird, finanzieren sich neben den Betriebskosten drei Stellen von Sozial- und Jugendarbeitern. Der Mellowpark hingegen wird für den Bezirk kostenneutral betrieben.
Die Berner Gruppe, ein privater Investor, hat das Gelände westlich neben dem Mellowpark erworben und plant den Um- und Ausbau der denkmalgeschützen Gebäude des ehemaligen Fotochemischen Werkt zu Lofts und exklusiven Eigentumswohnungen. Bedingung: der Mellowpark schließt zum Saisonende. Der Investor hat sich laut Kaufvertrag ein Rücktrittsrecht zusichern lassen, sollte der Park weiter bestehen.

Das Gelände aus der Vogelperspektive (2005)
Auf Gesuch der Investoren und der Besitzer der ehemaligen Fotochemischen Werke arbeitet die Bezirksregierung derzeit an der änderung des Flächennutzungsplans für die südliche Friedrichshagener Straße, um eine "Mischnutzung des Geländes" (als Wohn- und Gewerbestandort) zu ermöglichen. Ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) steht noch aus.
Trotz seines internationalen Renommees und offenen Sympathiebekundungen durch die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick sowie verschiedene lokale Parteien, scheint die Bezirksregierung nicht willens, das "unverzichtbare Jugendprojekt Mellowpark" (O-Ton BVV) an seinem jetzigen Standort zu erhalten.

Die Crew des Parks (2008)
In monatelangen Verhandlungen diskutierten die entsprechenden Bezirksstellen und der all eins e.V. über alternative Möglichkeiten und u. a. eine Umsiedlung des Parks innerhalb des zusammengelegten Bezirks Treptow-Köpenick. Trotz verschiedenen Grundstücksangeboten und -vorschlägen konnte jedoch kein geeignetes Areal gefunden werden.
Das letzte vom Bezirk angebotene "Ausweichgrundstück" an der Bulgarischen Straße ist unter keinem Gesichtspunkt - räumlicher Aufteilung, Erreichbarkeit, Verwendungs-möglichkeiten - geeignet für den Betrieb und den Erhalt des Parks. Zudem würde ein erfolgreich arbeitender Träger der Jugendarbeit vertrieben werden.
Ende April hat sich aus einer Gruppe besorgter Anwohner, Eltern und Freunden des Mellowparks eine Interessengemeinschaft gegründet. Diese hat zum Hauptziel, den Park an seinem jetzigen Standort zu halten. Neben emotionalen, logistischen und kulturpolitischen Gründen spielen die Vorbildwirkung des Projekts, seine europaweite Einzigartigkeit und der vielseitige Einfluss auf den Bezirk - insbesondere auf den Wohnbereich zentral Köpenick - eine essentielle Rolle.

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